Die unterschiedlichen Verfahren zur Reinigung nach einem Brandschaden:
Handwischverfahren
Diese Methode zur Reinigung nach einem Brandschaden ist die am weitesten verbreitete und am universellsten einsetzbare. Hierbei wird das Neutralisationsmittel von Hand auf die vom Brand betroffenen Oberflächen aufgebracht und Schadstoffe sowie Ruß feucht entfernt. Die Vorteile liegen auf der Hand. Auch schwierige Oberflächen können nach einem Brand gut behandelt werden; Ecken, Ritzen und kleine Flächen werden gleichmäßig und gründlich von den Folgen des Brandes gereinigt.
Heißwasser-Hochdruckverfahren
Sicher die effizienteste aller Methoden für großflächige und nicht allzu genaue Arbeiten nach einem Brandschaden. Es können schnell große Flächen von den Brandrückständen gereinigt werden. Hierbei wird das Sanierungsmittel vorher großflächig aufgebracht und dann die Schadstoff- und Russbeaufschlagung unter Hochdruck am besten mit heißem Wasser entfernt. Dieses Verfahren lässt sich jedoch nur dort einsetzen, wo der Einsatz von Wasser in den Räumlichkeiten zulässig ist. Maschinen und Gerätschaften innerhalb des Einsatzgebietes sind dann kein größeres Problem, wenn sie unmittelbar nach dem Gebäude einer Brandsanierung zugeführt werden. Mit entsprechenden Abdeckungen ist in manchen Fällen ebenfalls das Auslangen zu finden.
Trockensanierungsverfahren
In manchen Fällen ist der Einsatz von Wasser, feuchten Sanierungsmitteln und/oder Chemikalien aufgrund der örtlichen Gegebenheiten oder auf Kundenwunsch nach einem Brandschaden nicht möglich. In diesem Fall gibt es mehrere Möglichkeiten, auf den Einsatz von üblichen Sanierungsmitteln gänzlich zu verzichten um die Folgen des Brandes zu beseitigen. Die bekanntesten Methoden der so genannten „Trockensanierung“ sind das Sandstrahlen und das Trockeneisstrahlen.
Sandstrahlen
Beim Sandstrahlen werden die von den Brandschäden betroffenen Flächen mit feinem Sand verschiedenster Körnung (je nach Einsatzgebiet) abgeschmirgelt. Dabei kommt es jedoch zu einer geringen Beschädigung der Oberflächen, da diese aufgeraut und die obersten Schichten abgetragen werden.
Vorteil dieser Methode zur Brandschadenreinigung ist der vollständige Verzicht auf jede Art der Feuchtigkeit oder Chemie. Es kommt jedoch zu einer massiven Staubentwicklung. Tiefergehende Verunreinigungen (z. B. in der Substanz des Mauerwerks) können nicht entfernt werden. Für die Sanierung von Inventar nach einem Brand ist diese Methode nicht geeignet.
Trockeneisstrahlen:
Das Trockeneisstrahlen ist ein Druckluftstrahlverfahren, bei dem als Strahlmittel festes Kohlenstoffdioxid, sogenanntes Trockeneis, mit einer Temperatur von -78,9°C eingesetzt wird. Im Gegensatz zu anderen Brandreinigungsverfahren wird die Verunreinigung schonend und ohne Abrieb des Grundmaterials abgetragen. Es ist ein schnelles und wirkungsvolles Verfahren ohne Strahlmittelrückstände (Trockeneis-Pellets sublimieren) die Folgen eines Brandes zu beseitigen.
Vorteile des Verfahrens: umweltfreundlich, keine kostenaufwendige Entsorgung von Strahlrückständen, bei der Reinigung von Maschinen können Demontagen weitgehend vermieden werden. Dieses Verfahren ist daher besonders geeignet für die schonenden Reinigung von historisch wertvoller Substanz, sowie die Reinigung von Holz nach einem Brandschaden.
Maschinensanierung
Vor allem im Industriebereich macht ein Brand oft vor lebenswichtigen Produktionsmaschinen nicht Halt. Der Ausfall von Produktionsflächen wiegt oft im Verhältnis nicht so schwer wie der Ausfall wichtiger Maschinen, welche kurzfristig auch nicht ersetzt werden können. Die Kosten einer Sanierung liegen im Bereich Industrie und Gewerbe – je nach Grad der Demontage, Oberflächensanierung und Remontage – zwischen 5 % bis 40 % des Wiederbeschaffungs- oder Neuwertes (Haushaltsbereich 20 % bis 100 %). Wichtige Voraussetzung ist, dass man bei Beaufschlagung durch erhöhte Luftfeuchte oder Wasser, insbesondere auch bei Chloridbeaufschlagung, ehest möglich mit der Maschinensanierung beginnt. Im Regelfall dient der Einsatz von reinem Wasser bei der Maschinensanierung vor allem der Grobreinigung, welche als erster Schritt der Sanierung unbedingt notwendig ist. Umgehend nach der Grobreinigung wird die Maschine so weit wie notwendig demontiert und der Feinreinigung zugeführt. Dabei kommt es auf größte Genauigkeit an. Gerade bei Maschinen zeigt sich oft, dass Chlorid-Korrosion auch vor Edelstahl z.B. Nirosta nicht Halt macht. Eine Teilsanierung ist nicht immer ausreichend. Oft wird aufgrund des herrschenden Produktionsdrucks darauf gedrängt, nur das Allernötigste zu sanieren, um dann die Maschinen wieder in Betrieb nehmen zu können. Dies erfordert in Folge oft mehr Arbeitsschritte. Die Beratung durch unsere hochqualifizierten Mitarbeiter gewährleistet bestmögliche individuelle Problemlösung. Gerne unterstützen wir Sie mit unserem Know how auch bei Ihrer Entscheidung.
Technische Betriebsausstattung – Elektro- und Elektroniksanierung
Es gelten zwei Grundregeln:
1. Keine Funktionstests vor erfolgter Sanierung
2. Eine Sanierung oder Konservierung muss ehest möglich erfolgen.
Beaufschlagungen können bei Funktionstests zu Kurzschlüssen führen, welche die Komponenten oder gleich das ganze Gerät zerstören. Aufgrund der hohen Empfindlichkeit des Innenlebens von Maschinen und Computern spielt der Zeitfaktor eine besondere Rolle. Allfällige Säurebeaufschlagungen führen innerhalb kürzester Zeit zu Oxidation an Verbindungen, Leiterbahnen, elektronischen Bauteilen usw. Eine Beschädigung derselben ist irreparabel und führt zum Ausfall der Komponenten und folglich meist zum Totalausfall des Gerätes. Die Beaufschlagungen führen oft auch zu erhöhten Überbrückungswiderständen, welche im schlimmsten Fall zu einem weiteren Brand führen können. Es ist zu empfehlen die Geräte nach der Sanierung durch den Hersteller oder ein Serviceunternehmen testen zu lassen. Da vor der Sanierung kein Funktionstest durchgeführt werden kann, muss die ordnungsgemäße Funktion nach dieser geprüft und allfällige Fehlfunktionen auf ihre Ursache untersucht werden.
Inventarsanierung
Die Mehrzahl aller Brände ereignet sich nicht im Industrie-, sondern im Privatbereich. Der Stress unserer Zeit, die Tatsache, dass wir immer mehr gleichzeitig machen, und die immer noch zunehmende Elektrifizierung von Haushalten fördern das Brandrisiko zusätzlich. Das vergessene Fett auf der heißen Herdplatte, Brandstiftung durch spielende Kinder oder elektrische Defekte sind die Hauptursachen für Brände im Privatbereich. Für den Besitzer/Brandgeschädigten hat die Sanierung natürlich bedeutende Vorteile: Allenfalls im Versicherungsschutz auftretende Zeitwertabzüge kommen bei einer „Reparatur“ bzw. Sanierung in der Regel nicht zum Tragen. Der Geschädigte kann seinen Hausrat, seine Elektrogeräte, seine Polstermöbel oder auch seine Kleidung nach erfolgter Sanierung wieder verwenden, sodass oft keine Neuanschaffung notwendig ist. Der Sanierungsaufwand richtet sich vordringlich nach dem Grad der Verschmutzung sowie allfälliger Beschädigungen durch Hitzeeinwirkung. Wie schon erwähnt, sind Brandniederschläge in vielen Fällen aggressiv und schädigen bei längerer Einwirkung die Oberflächen, was eine Sanierung unmöglich macht. Daher ist es wichtig, den Zeitraum zwischen dem Brand und dem Beginn der Sanierung so kurz wie nur möglich zu halten.
Hier finden Sie weitere Verfahren zur Sanierung und Reinigung nach Brandschäden: